In der Venenchirurgie geht es um die Behandlung von Krampfadern. Der Begriff hat nichts mit "Krampf" zu tun, sondern leitet sich von dem Wort „krumme Ader“ ab. Mediziner sprechen von Varizen, was auf das lateinische Wort "varix" für Knoten zurück geht.
Krampfadern sind knotig erweiterte Venen, die dicht unter der Haut schlängelnd verlaufen. Sie sind überwiegend an den Beinen vorhanden.
Die häufigsten Beschwerden sind Schweregefühl, Schwellneigung (dicke Beine), Juckreiz und Ekzem. Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu Pigment-Störungen (braunen Flecken) bis hin zum offenen Bein kommen. Als weitere Komplikation sind Venenentzündungen möglich, da die Venen erweitert sind und das Blut dadurch langsamer zurückfließt (oberflächige Thrombophlebitis).
Indikation: Die Krampfader-Operation ist eine rein medizinische Indikation, um mögliche Komplikationen zu vermeiden oder bereits bestehende gesundheitliche Probleme zu lösen. Die ästhetische Verbesserung ist ein erfreulicher Nebeneffekt, aber – aus Sicht der Ärzte – nicht das ausschlaggebende Argument.
In guten Händen - unser Versprechen an Sie:
Bei uns sind Sie vor, während und auch nach Ihrer ambulanten Operation in den besten Händen.
Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt im Falle eines operativen Eingriffs. Er darf sich gerne an uns wenden.
Operations-Methoden: Bei der klassischen Stripping-Methode legt der Chirurg die vordere oder hintere Stammvene am Innen- oder Außenknöchel frei, bindet sie in der Leiste oder Kniekehle ab und entfernt sie durch Herausziehen („Strippen“). Anschließend werden die von der Stammvene abgehenden weiteren Krampfadern ebenfalls entfernt. Weitere Methoden sind:
- Das Radiowellen und Laser verfahren ( Vnus Closure fast, Celon, RFITT, ELVes)
Hier wird die Krampfader in örtlicher Betäubung im Bereich des Knöchels oder Knies nur punktiert (keine Narbe) und ein dünner High-Tech-Katheter vorgeschoben: über diesen Katheter werden hochfrequente elektrische Impulse (2 Millionen pro Sekunde) oder beim Laserverfahren Laserenergie direkt rundum auf die Venenwand der Krampfader angewendet, wobei das Gerät und der Operateur über eingebaute Messfühler ständig die Temperatur an der Sondenspitze messen und bei etwa 85 – 120 Grad Celsius halten.
Dadurch kommt es zu keinen Löchern der Venenwand der Krampfader und somit nicht zum Blutaustritt. Die Venenwand wird durch die elektrischen Stromimpulse und die genau dort entstehende lokale Hitze sicher geschrumpft und die Krampfader dauerhaft verschlossen. Die Krampfader ist später im Ultraschall nicht mehr nachweisbar und wird meist vom Körper abgebaut. Durch die fehlende Gewebstraumatisierung und Störung des Lymphabflusses sowie das Fehlen von Blutergüssen sind unsere Patienten in der Regel nach einem Tag wieder normal arbeitsfähig und müssen entweder gar keinen Kompressionsstrumpf tragen, oder – in schwierigeren Fällen – einen solchen nur wenige Tage.
Das Verfahren ist ganz besonders schonend und erbringt ästhetisch mit Abstand die besten Ergebnisse.
- Das Heißdampfverfahren (SVS, Steam Vein Sclerosis)
Ein ganz neues, sehr sanftes und dabei doch sehr effizientes Verfahren zur Behandlung von Krampfadern kommt aus Frankreich: es ist die Zerstörung erkrankter Venen mittels der Einleitung winziger Mengen, sehr heißen Wasserdampfes in die Krampfader durch einen Katheter. Ähnlich wie bei der Radiofrequenztherapie (VNUS-Closure ® oder RFITT® oder CELON ®) werden die Venenwände der Krampfader durch die Hitze zerstört, die Umgebung aber nicht geschädigt und der Körper baut dann die Krampfader selbständig durch Fresszellen ab.
- Verödung von Venen mittels Schaum oder Mikroschaum („Schaum- oder Mikroschaumsklerosierung“)
Verödung oder, in der medizinischen Fachsprache ausgedrückt, „Sklerosierung“von Krampfadern ist eine sehr alte Technik. Dabei werden Stoffe, welche die Venenwand der Krampfader reizen und bewusst schädigen sollen, in das
Gefäß gespritzt. Dadurch kommt es zum Verschluss desselben, entweder über den
Umweg einer lokalen Blutgerinnung („Thrombusbildung“), oder direkt über ein „Verkleben“ der Gefäßwände, dies insbesondere bei dünnkalibrigen Gefäßen.
Seit einigen Jahren wird der Verschluss von Krampfadern nicht mehr nur durch die Injektion flüssiger Verödungsmittel praktiziert, sondern zunehmend durch die Verwendung von Schaum oder „Mikroschaum“. Dabei wird das alkoholische Verödungsmittel durch eine spezielle, sehr einfache Technik, zwischen zwei Injektionsspritzen so lange hin und her gespritzt, bis sich ein feiner („Mikroschaum“) und einige Minuten lang stabiler, Schaum gebildet hat.
Anstelle der Injektion von flüssigem Verödungsmittel, wird nun der Schaum in die zu behandelnde Krampfader injiziert. Mit diesem Verfahren lassen sich sehr gut die Nebenäste größerer Krampfadern verschließen, die beispielsweise nach einer Operation oder Radiowellenbehandlung noch offen sind. Auch eignet sich die Anwendung von Mikroschaum sehr gut zum primären Verschluss solcher Krampfadern, ohne vorangegangene anderweitige Behandlung. Nach der Therapie muss, wie auch nach der klassischen Krampfadernverödung, für drei bis 21 Tage ein medizinischer Kompressionsstrumpf getragen werden. Wir verwenden den Mikroschaum oder Verödungsschaum seit Jahren als gern gesehene Ergänzung (!) zu den anderen, schonenden und wissenschaftlich gut dokumentierten Behandlungsverfahren, wie der Radiowellentherapie (VNUS-Closure®, CELON®, RFITT®) oder dem Venenlaser oder der Heiß-Dampf-Katheter-Technik. Wir verwenden die Schaumverödung sehr gerne in der Nachbehandlung, um eventuell noch verbliebene Seitenastvenen zu verschließen die für den Neodym-Yag-Laser zu groß sind. Die Schaumverödung ersetzt aber – aus den oben genannten Gründen – in der derzeitigen Technik noch keinesfalls die Sanierung der Stammvenen auf chirurgischem Weg.
- Der Venenkleber (Venaseal)
Bei der VENASEAL® - Behandlung wird ohne die Notwendigkeit einer Narkose oder ausgedehnteren örtlichen Betäubung ein langer Kunststoffschlauch in die erkrankte Vene eingeführt und über diesen dann unter Ultraschallkontrolle ein Kunststoffkleber appliziert und die Krampfader schrittweise verschlossen. Das behandelte Gefäß soll danach vom Körper resorbiert werden. Zunächst einmal hat das simpel und unkompliziert wirkende Verfahren also die Zerstörung einer kranken Vene mit anschließendem Abbau derselben durch Körperzellen gemeinsam mit anderen Katheterverfahren wie Laser, Radiowelle, etc. Im Unterschied zu diesen dient aber nicht thermische Energie zur Zerstörung der Vene, sondern sie wird mit einem Cyanacrylat-Kleber verklebt, stirbt dann ab und wird dann abgebaut.